Augmented Reality nimmt in vielen Bereichen des Lebens Einzug. Insbesondere in der Industrie gibt es immer mehr Lösungen, die Unternehmen einen klaren Vorteil bieten. Damit die Technologie effizient eingesetzt werden kann, muss jedoch auch die richtige Hardware bereitgestellt werden. In diesem AR-Brillen-Vergleich zeigen wir, welche Geräte am Markt verfügbar sind und stellen diese vor.
Erkenntnisse aus diesem Artikel:
Leistungsunterschiede und technische Spezifikationen: Die verglichenen Augmented Reality Headsets unterscheiden sich erheblich in Bezug auf Displayauflösung, Sichtfeld und Prozessorleistung.
Anwendungsvielfalt und Benutzerfreundlichkeit: Einige Headsets sind speziell für professionelle Anwendungen wie Architektur und Medizin optimiert, andere eignen sich besser für Spiele und Unterhaltung.
Preis-Leistungs-Verhältnis und Verfügbarkeit: Die Preisspanne der AR-Headsets reicht von erschwinglichen Modellen ab 500 Euro bis zu High-End-Geräten für über 3000 Euro.
Was ist AR?
AR steht für Augmented Reality. Das ist in letzter Zeit in aller Munde und das nicht nur unter Techies. Bereits etwas bekannter und schon länger im Gespräch ist VR (Virtual Reality). Dabei taucht der Nutzer mit einem VR-Headset in eine völlig neue digitale Welt ein. VR-Brillen werden hauptsächlich im Entertainmentbereich eingesetzt.
Im Gegensatz dazu steht AR, wo die reale Welt nicht ersetzt, sondern erweitert wird. Software sorgt mit speziellen Tracking-Verfahren dafür, dass digitale Inhalte wie 3D-Modelle, Texte usw. im dreidimensionalen Raum platziert werden können. So können beispielsweise Arbeitsanweisungen, Notizen oder Kleidung an bestimmten Orten auf die reale Welt projiziert werden - Anwendungsbeispiele gibt es unzählige.
Durch den starken Realitätsbezug findet Augmented Reality vor allem im Marketing und B2B, aber auch im Entertainment sinnvollen Einsatz.
AR Headsets im Vergleich
Du bist also auf der Suche nach dem passenden Augmented Reality Headset? Dann bist du hier richtig. Wir haben uns auf dem riesigen und unübersichtlichen Markt umgesehen und die spannendsten Geräte herausgesucht.
In den vergangenen Jahren hat sich viel getan im AR Bereich, Headsets kamen auf den Markt und sind wieder verschwunden. Andere wurden angekündigt und nie realisiert.
Daher hier eine Liste ausgewählter Geräte, die den aktuellen Markt abbildet, einen Überblick gibt und aktuelle oder vorgestellte Produkte beinhaltet.
Wichtig ist hier: Vor dem Blick auf den Preis in unserem Vergleich solltest du definieren, wie du das Headset in Zukunft anwenden willst. Die meisten Geräte, die über 1000 Dollar kosten, sind nicht für den Entertainment-Nutzer zu Hause entwickelt, sondern richten sich in erster Linie an Industrie-Anwender.
Begriffe:
Display: Das Display ist dafür verantwortlich, die digitalen Inhalte, um die die reale Welt ergänzt wird, darzustellen. Dazu gibt es unterschiedliche Ansätze.
FOV: Steht für “field of view” und beschreibt das Sichtfeld des Headsets, also den Bereich, in dem sich digitale Inhalte darstellen lassen. Zum Vergleich: Der Mensch hat mit beiden Augen ein FOV zwischen 200 und 220 Grad.
Anschlüsse: Anschlüsse werden je nach Art des Headsets für unterschiedliche Dinge genutzt. Das kann etwa Datenübertragung zwischen Prozessor und Brille, Aufladen des Akkus oder Ähnliches sein.
Auflösung und Refresh Rate: Die Auflösung bezieht sich in diesem Fall auf die der Anzeige. Unabhängig davon, in welcher Auflösung die Inhalte zur Verfügung stehen, bestimmt das Display in welcher Qualität sie angezeigt werden können. Die Refresh Rate beschreibt, wie oft der Bildschirm das Bild in der Sekunde aktualisiert.
Name
Preis
Zielgruppe
Display
FOV
Anschlüsse
Auflösung
Lynx
$500.00
Freeform Prism
90* / 90*
USB-C
1600x1600 90Hz
Microsoft HoloLens 2
€3849.00
Industrie
Waveguides
43* / 29*
USB-C
1440x936 60Hz
Apple Vision Pro
$3,499.00
Industrie, Entertainment
Custom micro‑OLED
unbekannt
USB-C
23 Millionen Pixel
MagicLeap One
$2295.00
Entertainment
Waveguides
40* / 30*
USB-C
1280x960 122Hz
Nreal Light
€799.00
Entertainment
Birdbath Optics
52* Diagonal
USB-C
1920x1080 60Hz
Al-New Zapbox
$40.00
Entertainment
Handy ist Display, Prozessor, Kamera und Sensor
Vuzix Blade
$799.99
Entertainment & Industrie
Waveguides
19*
Micro USB
480x853 /
Toshiba dynaEdge AR100
$2399.99
Industrie
Kleiner Bildschirm im Sichtfeld
USB-C
640x360
Google Glass Enterprise Edition 2
$1399.00
Industrie
Birdbath Optics
83*
USB-C
640x360
Mojo AR Contact Lens
Entertainment
Proprietäre Technologien
14000ppi @ 0,5mm also ca. 280px
Lenovo ThinkReality a3
1.692,18€
Industrie
Unbekannt
N/A
USB-C
1920x1080 / Auge
Nreal AIr
~$400
Entertainment
Birdbath Optics
49* Diagonal
USB-C
1920x1080 / Auge 90Hz
Vuzix Blade 2
$1.299.99
Industrie
Waveguides
20* Diagonal
Micro USB
480x480 / Auge
Lynx
Die Lynx ist eine brandneue MR-Brille, deren Produktion über Kickstarter finanziert wird. MR bedeutet, dass die Brille sowohl AR als auch VR kann. Die Kickstarter-Kampagne ist abgeschlossen, die Brille ist vorgestellt und sieht sehr vielversprechend aus. Die Community wartet jetzt gespannt auf den Verkauf der Brille.
Das wahrscheinlich prominenteste Beispiel für (erfolgreiche) AR Brillen ist die HoloLens von Microsoft. Sie richtet sich deutlich an Industrieanwender, bringt einiges an Funktionen und ist besonders für Entwickler gut dokumentiert. An der HoloLens wird gut deutlich, wie stark sich die Headsets, die für die Heimnutzung entwickelt sind, von denen für die Industrie unterscheiden. Die Brille ist deutlich teurer, größer und schwerer als die für die Nutzung zu Hause.
Mit der Vision Pro bringt Apple 2024 einen neuen Konkurrenten auf den Markt, der das Potenzial hat, zum neuen Standard zu werden. Einmal mehr konzentriert sich das Unternehmen dabei auf den Premiumbereich und übertrifft bei ziemlich jedem Aspekt die Konkurrenz.
Die MagicLeap One ist eine der “frühen” kommerziellen AR Brillen. Sie war zwar kein durchschlagender Erfolg, ebnete aber sicher den Weg für weitere Entwicklungen. MagicLeap ist zurzeit kurz vor dem Launch der zweiten Version - vorgestellt wurde sie schon.
Nreal hat mit der Light eine Brille entwickelt, die den Markt völlig aufgemischt hat. Die Firma hat bereits gesagt, dass sie für AR-Headsets werden möchte, was Apple für Smartwatches ist. Die Nreal Light richtet sich eindeutig an den Endkunden für Entertainmentanwendungen.
Zappar, Entwickler sämtlicher AR-Lösungen, bringt mit der zweiten Version von ZapBox eine hochwertige AR-Brille zum selbst Zusammenbauen auf den Markt. ZapBox ist dabei lediglich der Rahmen. Sie nutzt das Smartphone des Users als Display, Prozessor, Kamera und Sensor.
Die Firma Vuzix bietet eine Reihe von AR-Headsets an. Mit der Blade ist eine Brille auf den Markt gekommen, die ähnlich der Nreal light den Anspruch hat, auszusehen wie eine normale Brille. Berichten zufolge lässt der Tragekomfort allerdings zu wünschen übrig.
Mit der DynaEdge steigt Toshiba in den AR-Bereich ein. Die Datenbrille ist als Zusatzgerät für Toshibas DynaEdge Minicomputer entwickelt und läuft mit Windows.
Mit ihrer ersten AR-Brille war Google zuerst Vorreiter, bis die Brille ein unglaublicher Misserfolg wurde. Mit der zweiten Version, die Google als “Enterprise Edition” auf den Markt bringt, macht sich die Firma im Bereich AR wieder relevant. Das Gerät wird von vielen als sehr vielversprechend beschrieben.
Mojo, eine Firma, die sich auf unkonventionelle und besonders kleine Bildschirmtechnologien spezialisiert hat, arbeitet seit 2017 an einer Kontaktlinse, die AR-Funktionalität direkt ans Auge bringt. Das Display ist zwar klein, wirkt aber größer als die einiger Konkurrenten, da es direkt am Auge sitzt. Dadurch ist übrigens auch das Eye-Tracking von Mojo hervorragend.
Lenovo ThinkReality a3
Lenovo ist einer der Riesen in der Technology for Business Sparte. Als Zubehör für ihre ThinkPad Rechner (und ein kompatibles Motorola Smartphone) gibt es jetzt die ThinkReality a3 AR-Brille. Leider ist die nur mit wenigen Lenovo und Motorola Geräten nutzbar. Sie richtet sich hauptsächlich an Business und Industriekunden.
Die Nreal Air ist der abgespeckte, aber trotzdem leistungsfähige, konsumorientierte Cousin der Nreal Light. Genau wie die Light soll die AR-Brille nicht nur für intuitiv bedienbar und featurereich sein, sondern auch gut aussehen. Genau wie die Nreal Light ist die Air abhängig vom Smartphone und Kabelgebunden.
Die Vuzix Blade ist, genau wie ihr älterer Bruder, eine industrieorientierte AR-Brille. Sie punktet durch solide Displaytechnologie und klarem Fokus auf Funktion. Bei dem verhältnismäßig hohen Preis ist allerdings verwunderlich, dass die Blade 2 nur ein Display für das rechte Auge hat. Und ein recht kleines obendrein. Dafür liegt allem Anschein nach auf robuster Technologie für Profis, die wissen, was sie benötigen.
Es nicht nur eine Möglichkeit, AR-Erlebnisse zu nutzen. Im Wesentlichen gibt es zwei Optionen: die Nutzung per AR-App mit dem Smartphone oder über ein Augmented Reality Headset. Beide Varianten haben dabei ihre Vor- und Nachteile.
Der Vorteil eines Headsets oder einer Datenbrille ist die Immersion, die sie bieten kann. Das heißt, die nahtlose Integration von Augmented Reality in den Alltag. Das geht unter anderem, weil die Displays / der Bildschirm direkt vor dem Auge sitzen und durch das Gestell dort sicher befestigt sind. Datenbrillen bieten außerdem meist ein viel größeres Sichtfeld (sog. FOV = field of view), als ein einziger Smartphone-Bildschirm jemals könnte. Zudem hat der Benutzer beide Hände frei, was insbesondere bei der Anwendung im Arbeitsalltag unumgänglich ist.
Sind also Headsets oder Brillen für erweiterte Realität zwingend nötig? Definitiv nein. Viele Augmented Reality Lösungen brauchen überhaupt kein Headset, um gut zu funktionieren. Ganz im Gegenteil, einige funktionieren sogar besser auf dem Smartphone. Etwa, wenn eine Lösung sofort und für jeden verfügbar sein muss. Kein Nutzer will zuerst ein Headset kaufen, um mal eben zu sehen, wie der neue Schrank im Schlafzimmer aussieht.
Auf der anderen Seite haben Anwendungen ohne AR-Headset auch für den Anbieter große Vorteile. Eine App auf dem Smartphone kann zum Beispiel sofort für Millionen von Nutzern zugänglich gemacht werden - Headsets sind schlichtweg noch nicht so sehr verbreitet.
AR-Headsets sind also im Allgemeinen definitiv kein Muss, für bestimmte Anwendungen allerdings extrem sinnvoll.
Das richtige AR-Headset auswählen
Nutzungsbereich definieren
Geht es darum, das Headset zu finden, das zu einem passt, ist die geplante Anwendung natürlich besonders relevant. Soll das Headset zu Hause für Entertainment wie Spiele, Filme und Serien, Kochrezepte usw. genutzt werden? Oder geht es um eine Anwendung in einem professionellen Rahmen, wie 3D-Visualisierung von Produkten und Produktionsabläufen, live Video-Chats mit Remote-Experten, Lagerhausoptimierung usw.?
Anforderungsprofil erstellen
Ist einem der Nutzungsbereich klar, sollte man sich mit den daraus resultierenden Anforderungen an das Headset auseinandersetzen. Diese sind von Anwendung zu Anwendung und von Nutzer zu Nutzer verschieden. In gewissen Situationen ist ein großes Sichtfeld wichtig, in anderen kommt es zum Beispiel darauf an, viel Bewegungsfreiheit zu haben. Manch einem User wird wichtig sein, dass das Headset nicht zu sehr aufträgt und alltagstauglich ist. Grundsätzlich kann man allerdings sagen, dass Headsets bei der Anwendung in der Industrie viel höheren Anforderungen gerecht werden müssen. Dieses Thema ist für den Heimnutzer also weniger relevant.
Verfügbare Software / Apps prüfen
Auch in Abhängigkeit von der geplanten Nutzung ist besonders für den Hobby-Nutzer wichtig, welche Software auf der anvisierten Brille läuft. Ist man auf bestimmte Software angewiesen, kann die Auswahl an Brillen, die infrage kommen, deutlich eingeschränkt werden. Schließlich laufen nicht alle Programme auf allen Headsets.
Reviews lesen / ansehen
Hat man sich zu all diesen Faktoren Gedanken gemacht, sollte man ein recht klares Profil vor Augen haben, in das die Brille passen muss. Nun geht es um den direkten Vergleich zwischen den Modellen. Wo stimmt für mich das Preis-Leistungs-Verhältnis, was ist mir besonders wichtig und welches Headset kann mir das bieten? Dabei sind Reviews online eine gute Informationsquelle. Sie sind schnell gelesen bzw. geschaut, es gibt sie in Hülle und Fülle und viele davon sind sehr professionell und wissenschaftlich aufgezogen. So kann man sich ein gutes, unabhängiges Bild machen und eine sinnvolle, zufriedenstellende Kaufentscheidung treffen.
Fazit
Es gibt also bereits einige sehr spannende Produkte auf dem Markt. Da die Kosten zum Teil recht hoch sind, lohnt es sich, vorab zu recherchieren und die eigenen Anforderungen zu definieren. Wie man sein Augmented Reality Headset nutzen will, entscheidet darüber, welches Modell infrage kommt.
Wir werden diese Liste erweitern, sollten sich weitere Produkte etablieren.
Hey!
Wir sind AR-Enthusiasten und haben bereits zahlreiche
Projekte für namhafte Marken umgesetzt.
Mehr über uns, unsere Arbeit und einige coole Projekte
findest du unter Augmented Reality Services.