Technologie, Marketing & Web · · Zielgruppe: Unternehmen / AR-Interessierte

Augmented Reality in der Industrie - Vorteile und Anwendungen

AR Experte Matthias Hamann

Matthias Hamann

Tools, Plattformen, Infos und vieles mehr für Unternehmen und Interessierte

Für industrielle Unternehmen gibt es heute zahlreiche Möglichkeiten, Augmented Reality in den Arbeitsprozess zu integrieren. Sie können dadurch die Produktivität steigern, die Wartung vereinfachen und die Sicherheit erhöhen. Wie das genau funktioniert, zeigen wir in diesem Artikel.

AR ist die Abkürzung für Augmented Reality, steht im Deutschen also für "Erweiterte Realität". Im Gegensatz zu VR (Virtual Reality) taucht der Nutzer aber nicht gänzlich in eine virtuelle Welt ein. Stattdessen wird die reale Umgebung durch virtuelle Objekte ergänzt.

Und diese Vermischung bietet insbesondere in der Industrie spannende neue Anwendungsmöglichkeiten und damit großes Potenzial zur Verbesserung verschiedenster Prozesse und Arbeitsabläufe (Industrie 4.0).

Ein Kamerafeed wie von einer Handykamera kann in Realtime durch digitale Inhalte ergänzt werden. Nutzer/innen sehen also eine Kombination aus dem Bild der Kamera und digitalen Inhalten wie 3D-Modellen usw. Der Clou dabei ist, dass diese Inhalte nicht einfach ‘obendrauf’ liegen, sondern in Perspektive, Lichteinfall usw. an das Kamerabild angepasst werden.

Durch eine AR-Brille werden diese Anwendungen besonders benutzerfreundlich. Zahlreiche Anwendungsbereiche und Beispiele dazu in unserem AR-Guide.

Erkenntnisse aus diesem Artikel:

  • Effizienzsteigerung: Augmented Reality (AR) ermöglicht es Industrieunternehmen, Arbeitsprozesse zu optimieren und Wartungsarbeiten durch visuelle Anleitungen schneller und präziser durchzuführen, was die Produktionszeiten signifikant verkürzt.
  • Kostenreduktion: Durch den Einsatz von AR können Schulungs- und Trainingskosten gesenkt werden, da Mitarbeiter interaktiv und praxisnah geschult werden können, ohne dass umfangreiche physische Ressourcen benötigt werden.
  • Qualitätsverbesserung: AR unterstützt die Fehlererkennung und Qualitätskontrolle in Echtzeit, wodurch die Fehlerquote in der Produktion gesenkt und die Produktqualität insgesamt gesteigert werden kann.

AR Vorteile für Industrieunternehmen

Unternehmen können mit der Hilfe von Augmented Reality im Allgemeinen Kosten einsparen. Hauptsächlich durch wegfallende Fahrt- und Reisekosten, schnellere und effizientere Arbeitsabläufe.

Die größte Stärke von AR liegt grundsätzlich bei der Visualisierung. Zum einen verkaufen sich gut visualisierte Produkte natürlich besser, weil der Kunde besser überzeugt werden kann, aber auch innerhalb des Unternehmens bestehen Vorteile. Je besser Dinge dargestellt werden können, desto reibungsloser funktionieren die Arbeitsabläufe, desto einfacher gestaltet sich auch die Kommunikation unter Kollegen. So spart man Zeit und Geld und sorgt gleichzeitig für bessere Ergebnisse.

Mit AR lassen sich aber nicht nur Kosten sparen und Prozesse optimieren, sondern auch aktiv Kunden gewinnen und mehr Umsatz generieren. Gerade im Bereich Marketing bietet AR viele Möglichkeiten, bestimmte Zielgruppen zu erreichen und zu überzeugen. Hier punkten wieder intuitive Visualisierung und interaktive Inhalte.

  • Effizienzsteigerung: Schneller Zugriff auf Daten und Anweisungen in Echtzeit.
  • Fehlerreduktion: Visuelle Hilfen unterstützen präzise Arbeitsabläufe.
  • Bessere Ausbildung: Interaktive und praxisnahe Mitarbeiterschulung.
  • Wartung und Reparatur: Echtzeit-Unterstützung bei komplexen Aufgaben.
  • Optimierte Produktion: Bessere Kontrolle und Anpassung von Prozessen.

Anwendungen Augmented Reality Industrie

Wartung, Qualitätssicherung und Remote Assistance

AR findet konkrete Anwendungsbereiche im Industriebereich, z. B. bei Wartung oder Reparaturen. Sogenannte Remote Assistance Systeme erlauben ortsungebundene Hilfe mit einer Art Videotelefonat. Der Vorteil von AR an dieser Stelle ist, dass live im Video Markierungen usw. dargestellt werden können, die beispielsweise auf dem Bauteil “kleben bleiben”, für das sie gedacht sind. So funktioniert gute Kommunikation auch ohne physische Nähe.

Ähnliche AR-Anwendungen sind auch bei der Qualitätskontrolle und in der Produktion einsetzbar. Dabei könnte z. B. ein 3D-Modell des geplanten Produktes auf das echte Produkt “projiziert” werden, um sehen zu können, wo eventuelle Unterschiede bestehen oder wie weiter gearbeitet werden muss.

Industrielle Produktion

Augmented Reality in der Produktion kann diverse Vorteile bringen. Insbesondere in den Bereichen Arbeitssicherheit, Qualitätskontrolle und Wartung kann AR seine Stärken zeigen. So können etwa Mitarbeiter/innen ein AR-Headset tragen und sich in einer großen Produktionshalle sicher zurechtfinden.

Fortbildungen und Onboarding

Augmented Reality kann auch in sämtlichen Trainings-Anwendungen nützlich sein. Das gilt für Fortbildungen, Ausbildung, Schulungen und auch beim Onboarding. Gerade bei der Eingliederung neuer Mitarbeiter in die Arbeitsweisen der Firma können Abläufe durch AR visualisiert, erklärt und geübt werden. Bei Fragen kann auch hier von Remote Assistance Technologie Gebrauch gemacht werden.

Lagerhaus Optimierung

Firmen, wie DHL forschen außerdem schon seit Längerem an AR-Systemen zum Einsatz in Lagerhallen. Dort können Laufwege optimiert und intuitiv dargestellt werden, sodass Organisations- und Pickingzeiten minimiert werden. Auch die Zusammenarbeit zwischen Mensch, Maschine und Anlagen kann mit Augmented Reality AR optimiert werden. Durch die Anwendung von Tablets, Smartphones und Datenbrillen ergeben sich ganz neue Lösungen für die Darstellung von Abläufen und Aufgaben.

Design und 3D-Modellierung

Nun klingt das alles so, als würde AR oft langweilige Aufgaben übernehmen. Aber Augmented Reality bietet noch viele weitere spannende Möglichkeiten.

Eingebettet in spezielle Design- und 3D-Modellierungstools hilft die Technologie zudem der Kreativität auf die Sprünge. Hier kommt vor allem wieder die intuitive Visualisierung zum Tragen, durch die man 3D-Modelle im Kontext der Realität sehen und bearbeiten kann. Zudem können alle Teammitglieder gleichzeitig das Modell im Raum sehen, bearbeiten und bewegen. So fallen Gespräche und die gemeinsame Arbeit viel leichter.

Im Weiteren können Techniker mit bekannter Technologie, wie CAD-Daten, arbeiten und diese digitalen Informationen in eine virtuelle Welt bringen. Technologien, wie Datenbrillen oder Mixed Reality, können ebenfalls zum Einsatz kommen.

Marketing und Social Media

Während viele AR-Systeme erst noch richtig ausreifen müssen, bevor sie sich großflächig verbreiten können, läuft AR im Marketing schon auf Hochtouren. In dem Bereich versucht man zurzeit vor allem die Shareability von Inhalten zu erhöhen. Es wird versucht, dem Nutzer aufregende neue Erfahrungen zu bieten, die so spannend sind, dass er sie mit seinen Freunden teilen möchte. Gerade weil Augmented Reality noch so neu ist, aber auch weil vieles damit einfach spektakulär aussieht, eignet sich die Technologie dafür perfekt.

Besonders gut erreichbar sind Nutzer und potenzielle Kunden zurzeit auf sämtlichen Social-Media-Plattformen, weshalb die Wesentlichen mittlerweile alle Augmented Reality Inhalte - meistens in “Story”-Features - unterstützen.

 

AR Beispiele Industrie

Beispiele von Augmented Reality Anwendungen in der Industrie

In jedem der vorgestellten Bereiche gibt es bereits Beispiele für Systeme, die schon bestehen oder an denen geforscht wird.

Messestand mit Augmented Reality

Bei vielen Industrieunternehmen stellen Messen nach wie vor einen integralen Teil ihrer Marketingstrategie dar. Dies kommt jedoch mit zahlreichen Herausforderungen, da etwa Maschinen zu groß sind, um live auszustellen. Zudem kann es auch sehr teuer sein, gewisse Komponente an der Messe zu präsentieren. In diesen Fällen könnte AR die perfekte Lösung sein.

So haben wir etwa eine Anwendung entwickelt, mit der Condor ihren neuen Prime Seat über AR präsentieren kann.

Anwendung hier testen: Prime Seat AR --> oder schau dir weitere Projekte von uns an

Prime Seat, Lufthansa Technik, AR

Andere Beispiele

In den Bereichen Wartung, Qualitätssicherung und Montage gibt es AssistAR von Siemens. Das System knüpft an die bestehende digitale Infrastruktur an und hilft bei der Fertigung, Wartung und Inspektion von Produkten. Der Vorteil: Es werden weder eine App noch AR-Brillen benötigt.

Die AR-Firma Blippar nutzt die Technologie bereits zum Onboarding von Mitarbeitern. So wird die Eingliederung von guter Visualisierung und Interaktivität unterstützt.

Ein gutes Beispiel für den Bereich Marketing ist Winerytale, die eine Augmented Reality Erfahrung bietet, die mit Etiketten von Weinflaschen verknüpft ist. Anders als zuvor beschrieben, läuft das nicht über eine Social-Media-Plattform, sondern per Scan mit dem Smartphone. Der Nutzer scannt das Etikett und bekommt sofort die digitalen Inhalte, die zu der jeweiligen Weinflasche passen, angezeigt. Das kann auch interaktiv gestaltet werden.

Das an der TU Dresden entwickelte System “Design AR” erlaubt virtuelle 3D-Modellierung, die von Augmented Reality unterstützt wird. So lassen sich die Modelle im Kontext eines realen Raumes betrachten, was mit traditioneller 3D-Software nicht möglich ist.

Auch bei der Hardware gibt es bereits zahlreiche Beispiele. Die Datenbrille setzt sich in der Industrie immer mehr als Standard durch, und Produkte wie Hololens und Apple Vision Pro finden ihren Weg in die Industrie.

Herausforderungen bei der Implementierung

Die Einführung von Augmented Reality in Industrieunternehmen kann erhebliche Vorteile mit sich bringen, wie die Produktivitätssteigerung, die Reduzierung von Fehlern und Verbesserung der Arbeitssicherheit. Es gibt jedoch einige Herausforderungen, denen sich Unternehmen bei der Einführung von AR stellen müssen. Hier sind einige davon:

  • Datenschutz und Datensicherheit: Augmented Reality Technologie ist auf die Erfassung und Verarbeitung großer Datenmengen angewiesen, darunter auch sensible Informationen über das Unternehmen, seine Mitarbeiter und Kunden. Die Gewährleistung des Datenschutzes und der Sicherheit dieser Daten ist entscheidend, um Cyberangriffe, Datenschutzverletzungen und andere Risiken zu vermeiden.
  • Integration in bestehende Systeme: Industrieunternehmen nutzen häufig komplexe und spezialisierte Softwaresysteme, um ihre Prozesse zu steuern. Die Integration von AR in diese Systeme kann eine Herausforderung darstellen und erhebliche Änderungen der bestehenden Infrastruktur erfordern.
  • Nutzerakzeptanz und Schulung: Augmented Reality ist noch relativ neu und viele Mitarbeiter sind möglicherweise nicht mit ihrer Anwendung vertraut. Unternehmen müssen entsprechende Schulungen anbieten, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter AR-Systeme effizient nutzen können.
  • Kosten: Die Einführung kann teuer sein und erfordert Investitionen in Hardware, Software und Personal. Unternehmen müssen Kosten und Nutzen von AR sorgfältig abwägen, bevor sie sich für eine Einführung entscheiden, um sicherzustellen, dass sich die Investition lohnt.
  • Wartung und Support: Systeme müssen regelmäßig gewartet und unterstützt werden, damit sie effizient arbeiten. Unternehmen müssen über ausreichende Ressourcen für die Wartung und den Support verfügen, einschließlich Personal mit speziellen Fähigkeiten und Kenntnissen.

Insgesamt gibt es zwar einige Herausforderungen, aber die potenziellen Vorteile machen sie zu einer lohnenden Investition für Unternehmen, die ihre Produktivität, Sicherheit und Effizienz verbessern wollen.

Arbeiten mit einem erfahrenen Team: Wir erstellen bereits seit Jahren Augmented Reality Anwendungen für namhafte Unternehmen wie Lufthansa Technik, Compleo, Condor und viele weitere. Hier sind unsere Projekte und Dienstleistungen.

Welche Daten werden benötigt, um AR-Anwendungen effektiv nutzen zu können?

  • 3D-Modelle und CAD-Daten: Zur Visualisierung von Maschinen und Anlagen.
  • IoT-Daten: Echtzeit-Informationen von Sensoren zur Anzeige von Betriebszuständen.
  • Geodaten: Für präzise Ortung und Navigation.
  • Produktions- und Instandhaltungsdaten: Für Anleitungen und Fehlerprotokolle.
  • Umgebungsdaten: Erfassung der physischen Umgebung durch Kartierung.
  • Benutzer- und Maschinendaten: Personalisierte Informationen für Aufgaben.
  • Sicherheits- und Konformitätsdaten: Einhaltung von Sicherheitsvorschriften.

Augmented Reality Brillen als neuer Standard

AR Technologie lässt sich im Wesentlichen auf zwei verschiedene Arten nutzen: mit Apps und mit AR-Brillen. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Welche Methode nun besser oder schlechter ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Mehr dazu im Artikel “AR - Mit Brille oder ohne?”.

Grundsätzlich hat die Nutzung mit Augmented Reality Applikationen viele, nicht zu vernachlässigende Vorteile. Heutzutage hat jeder ein Smartphone oder Tablet und mittlerweile ist beinahe jedes AR-kompatibel. Niemand benötigt also zusätzliche Technik, die Nutzer sind dadurch erreichbar und der Einstieg mit AR fällt leicht. Generell sind Menschen mit der Nutzung eines Smartphones schon vertraut, was auch die Nutzung der AR wesentlich erleichtert. Kurzum: Es ist einfach praktisch mit Apps!

Aber Apps haben als Medium auch einige Nachteile. Besonders ungünstig für die Nutzung in Industriebereichen sind die kleinen Bildschirme und das kleine Sichtfeld, das dazu nicht ansatzweise dem des Auges entspricht. So ist die Sache nie nahtlos, sondern bleibt immer abstrakt. Der wahrscheinlich größte Dealbreaker ist allerdings, dass man nie beide Hände freihat. Das ist bei AR-Brillen natürlich anders. Erst mit speziellen Brillen kann die Augmented Reality nahtlos in den Arbeitsalltag integriert werden. Es sind immer beide Hände frei und das Sichtfeld ist viel natürlicher. Gerade der Sicherheit kommt das zugute.

So erwarten wir etwa, dass die Apple Vision Pro sich in der Industrie als neuer Standard festsetzen wird. Dieses AR/VR Headset wurde mit dem Ziel entwickelt, eine perfekte immersive Welt zu schaffen. Mit 4k Display und externem Akku, stellt Apple sicher, dass dieses Gerät auf professioneller Ebene zum Einsatz kommen kann.

Chancen und Zukunftsaussichten

Die Zukunft von AR in der Industrie ist vielversprechend, da die kontinuierliche Weiterentwicklung der AR-Technologie noch größere Möglichkeiten verspricht:

  • Bessere Zusammenarbeit: AR kann die Echtzeit-Zusammenarbeit globaler Teams erleichtern, indem Experten Techniker vor Ort aus der Ferne durch komplexe Prozesse führen.
  • Integration des Internets der Dinge (IoT): Die Kombination von AR mit IoT-Geräten könnte den Arbeitern Echtzeitdaten über Maschinen und Anlagen liefern und so die Betriebseffizienz und die Fähigkeit zur vorausschauenden Wartung weiter verbessern.
  • Datenbrillen für Industrie: In Zukunft werden vermehrt Datenbrillen auf den Markt kommen, die für industrielle Anwendung entwickelt werden, womit auch die Hardware den Anforderungen gerecht wird.
  • Anpassbarkeit und Flexibilität: Je ausgereifter die AR-Technologie wird, desto besser können Branchen ihre Anwendungen an ihre spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen anpassen.
  • Nachhaltigkeit: AR kann zur Nachhaltigkeit beitragen, indem der Betrieb optimiert, Abfall reduziert und die Energieeffizienz verbessert wird.

Fazit

Wie sieht es also aus? Ist Augmented Reality in der Industrie sinnvoll? Sollte man investieren?

Definitiv!

Es gibt unzählige Nuancen in den genannten Anwendungsbereichen. Die Möglichkeiten mit AR sind auch für die Industrie vielseitig. Dazu kommt, dass die Technologie an einem Stand ist, wo klar ist, in welche Richtung die Entwicklung gehen wird, aber noch genug Raum für Innovation besteht. Wenn man von Industrie 4.0 spricht, dann kann das Thema Mixed Reality schlichtweg nicht missachtet werden.

Hey!
Wir sind AR-Enthusiasten und haben bereits zahlreiche
Projekte für namhafte Marken umgesetzt.
Mehr über uns, unsere Arbeit und einige coole Projekte
findest du unter Augmented Reality Services.

Zurück

Diesen Beitrag teilen:

Matthias
Matthias Hamann
Digitale Konzeption

Über den Autor

Ich schreibe über meine Leidenschaften Technologie und digitale Strategie. Du möchtest mehr über meine Arbeitsweise und Projekte erfahren?

Hier gibt's mehr Infos dazu